Anime > Given

Kurzinfos

Einleitung

Unter den emotionalen Anime-Serien hat Given eine besondere Stellung eingenommen. Basierend auf dem gleichnamigen Manga von Natsuki Kizu, verbindet die Serie tiefgehendes Charakterdrama mit einer faszinierenden Musik-Thematik. Der Anime erzählt die Geschichte von jungen Männern, die nicht nur ihre musikalische Leidenschaft, sondern auch ihre persönlichen Kämpfe und romantischen Gefühle entdecken.
Während viele Musik-Anime sich auf den Weg zum Ruhm konzentrieren, geht es in Given vor allem um emotionale Heilung, Verarbeitung von Verlust und die komplizierte Dynamik zwischen den Charakteren. Die ruhige, einfühlsame Erzählweise macht diesen Anime zu einer außergewöhnlichen Erfahrung.

Handlung & Schauplatz

Die Geschichte beginnt mit Ritsuka Uenoyama, einem talentierten, aber desillusionierten Gitarristen, der seine Begeisterung für die Musik verloren hat. Eines Tages trifft er auf Mafuyu Satou, einen introvertierten Jungen mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, der eine alte Gitarre bei sich trägt, aber kaum etwas darüber weiß.
Nach anfänglicher Skepsis beginnt Uenoyama, Mafuyu das Gitarrespielen beizubringen und lädt ihn schließlich in seine Band ein, die aus Haruki Nakayama (Bassist) und Akihiko Kaji (Schlagzeuger) besteht. Schnell wird klar, dass Mafuyu eine außergewöhnliche Stimme hat – doch sein Gesang ist tief mit seinen emotionalen Wunden verknüpft. Während die Band wächst, entwickelt sich zwischen Uenoyama und Mafuyu eine besondere Beziehung, die über bloße Freundschaft hinausgeht.
Parallel dazu werden auch die Beziehungen der anderen Bandmitglieder beleuchtet, insbesondere Harukis unerwiderte Gefühle für Akihiko. Die Serie setzt nicht nur auf eine Liebesgeschichte, sondern zeigt die Realität von Verlust, Selbstakzeptanz und den Schwierigkeiten, sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen.

Charaktere

Mafuyu Satou – Die verlorene Stimme
Mafuyu ist ein ruhiger, in sich gekehrter Charakter, der mit seiner Vergangenheit kämpft. Er hat seinen ersten Freund verloren und trägt die Last dieser Erinnerungen in sich. Musik wird für ihn zum Ventil, um seinen Schmerz auszudrücken, und erst durch Uenoyama beginnt er, sich langsam zu öffnen. Sein Gesang ist nicht nur eine Gabe, sondern auch eine Form der Heilung.

Ritsuka Uenoyama – Der aufgewachte Musiker
Uenoyama ist leidenschaftlich, hitzköpfig und zunächst genervt von Mafuyus Ahnungslosigkeit. Doch nach und nach entwickelt er nicht nur Bewunderung für dessen Talent, sondern auch tiefere Gefühle für ihn. Sein Charakterbogen dreht sich um das Wiederentdecken seiner Liebe zur Musik und das Akzeptieren neuer Emotionen, die ihn unerwartet treffen.

Akihiko Kaji – Der zerrissene Musiker
Akihiko ist ein erfahrener Schlagzeuger mit einer komplizierten Vergangenheit. Seine Beziehungen sind chaotisch, und er kämpft mit seinen eigenen inneren Konflikten. Seine Dynamik mit Haruki und seinem Ex-Freund Ugetsu bringt eine erwachsene, realistische Note in die Serie.

Haruki Nakayama – Der sanfte Beobachter
Haruki, der Bassist der Band, ist der Ruhepol der Gruppe. Er kümmert sich um alle und unterdrückt dabei seine eigenen Gefühle. Besonders seine einseitige Liebe zu Akihiko macht ihn zu einem tragischen, aber unglaublich sympathischen Charakter.

Storytelling & Erzähltempo

Given setzt auf eine ruhige, introspektive Erzählweise. Es gibt keine übertriebenen Dramen oder schnellen Entwicklungen – stattdessen lässt sich der Anime Zeit, um die Emotionen seiner Charaktere realistisch darzustellen. Die Beziehung zwischen Mafuyu und Uenoyama wächst natürlich, ohne erzwungen zu wirken, und besonders die musikalischen Momente sind mit starker Symbolik aufgeladen.
Ein entscheidender Moment der Serie ist das erste Live-Konzert, in dem Mafuyu endlich singt – eine Szene, die musikalisch und emotional einen der Höhepunkte der Serie darstellt.

Animation & Zeichenstil

Produziert von Studio Lerche, besticht Given durch einen simplen, aber eleganten Zeichenstil. Die Mimik der Charaktere ist unglaublich ausdrucksstark, was perfekt zu den vielen stillen, emotionalen Momenten passt. Die Animation der musikalischen Performances ist flüssig und authentisch – insbesondere die Gitarrenszenen wurden mit viel Liebe zum Detail animiert.

Soundtrack & Synchronisation

Ein Highlight von Given ist definitiv der Soundtrack. Die Musik ist nicht nur ein Element der Story, sondern ein emotionales Ausdrucksmittel der Charaktere.
Opening: „Kizuato“ – Centimillimental (ein melancholischer Song, der perfekt die Stimmung des Animes einfängt)
Ending: „Marutsuke“ – Given (gesungen von Mafuyus Synchronsprecher Shougo Yano)
Highlight-Song: „Fuyu no Hanashi“ – Ein kraftvoller, herzzerreißender Song, der Mafuyus inneren Schmerz widerspiegelt und einer der emotionalsten Momente der Serie ist.
Auch die Synchronisation ist großartig. Besonders Shougo Yano als Mafuyu vermittelt mit seiner ruhigen, verletzlichen Stimme die Zerbrechlichkeit des Charakters perfekt.

Anime Episodes

Meine persönliche Meinung

Given ist weit mehr als eine klassische Boys‘ Love-Geschichte – es ist ein Anime über Musik, Heilung und das Verarbeiten von Gefühlen. Die Art und Weise, wie der Anime Verlust, Trauer und neue Liebe miteinander verknüpft, ist einzigartig und hebt sich von anderen Romance-Animes ab. Besonders beeindruckend finde ich, dass sich die Romanze natürlich entwickelt und nicht überdramatisiert wird wie es in vielen Romance Anime der Fall ist.
Einziger Kritikpunkt für mich persönlich ist, dass der Anime sehr langsam voranschreitet doch diese ruhige Erzählweise macht Given so besonders und verleiht den emotionalen Momenten ihre Tiefe.

Fazit

Given ist ein wundervoller Anime, der mit seiner emotionalen Tiefe, realistischen Charakteren und fantastischer Musik überzeugt. Wer eine bewegende Geschichte über Musik, Liebe und Selbstfindung sucht, wird hier fündig.

PROS:

✅ Tiefgründige, realistische Charaktere
✅ Wunderschöner Soundtrack mit starken Emotionen
✅ Authentische Entwicklung der Beziehungen
✅ Musik als starkes erzählerisches Element

CONS:
❌ Langsames Tempo – nicht für alle Zuschauer geeignet
❌ Einige Nebencharaktere hätten mehr Screentime verdient

Gesamtwertung: 8,7/10