Titel | Tokyo 24th Ward (東京24区) |
Autor | Vio Shimokura |
Genre | Action • Sci-Fi |
Altersempfehlung | 16+ |
Jahr (Anime) | 2022 |
Opening | Paper Sky - Survive Said The Prophet |
Ending | 255,255,255 - Junya Enoki | Yuma Uchida | Kaito Ishikawa |
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Tokyo 24th Ward ist ein einzigartiger Science-Fiction-Anime, der sich mit Fragen der Moral, Technologie und Zukunftsgesellschaft beschäftigt. Entwickelt von CloverWorks, taucht der Anime in eine futuristische Version von Tokio ein und stellt die Zuschauer vor tiefgehende ethische Dilemmata.
Der Anime folgt drei Kindheitsfreunden, die nach einer Tragödie durch eine geheimnisvolle Künstliche Intelligenz (KI) auf die Probe gestellt werden. Tokyo 24th Ward kombiniert actionreiche Thriller-Elemente mit gesellschaftskritischen Fragen und einer tiefgehenden Charakterdynamik.
Die Handlung spielt im titelgebenden 24. Bezirk von Tokio, einer isolierten, aber technologisch hoch entwickelten Zone. Diese Stadtregion wurde geschaffen, um eine perfekte Gesellschaft zu fördern, doch bald stellt sich heraus, dass die Kontrolle durch eine hochentwickelte Künstliche Intelligenz namens Hazard Cast weitreichende moralische Konsequenzen hat.
Im Mittelpunkt stehen die drei Freunde Shuta Aoi, Ran Akagi und Koki Suido, die nach dem tragischen Tod einer gemeinsamen Freundin auseinanderdriften. Doch ein Jahr später erhalten sie plötzlich gleichzeitig einen mysteriösen Anruf, der sie in eine Reihe von lebensverändernden Entscheidungen zwingt. Sie müssen sich mit moralischen Dilemmata auseinandersetzen, die ihre eigene Sicht auf Gerechtigkeit und Verantwortung herausfordern.
Während sie versuchen, die Wahrheit hinter den Machenschaften der Regierung und der KI zu entschlüsseln, geraten sie in einen Strudel aus politischen Intrigen, High-Tech-Überwachung und persönlichen Konflikten.
Shuta Aoi – Der unermüdliche Held
Shuta ist der Protagonist des Animes und verkörpert die Rolle eines traditionellen Helden. Er ist ein talentierter Sportler mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit, doch oft handelt er impulsiv und ohne die Konsequenzen seiner Taten zu überdenken. Sein Charakterbogen dreht sich um das Erkennen der Grenzen seiner eigenen Moral und das Hinterfragen dessen, was wahre Gerechtigkeit bedeutet.
Ran Akagi – Der rebellische Künstler
Ran ist ein Straßenkünstler und ein Aktivist, der gegen das herrschende System kämpft. Er nutzt seine Kunst, um auf Missstände aufmerksam zu machen, und ist der Meinung, dass der 24. Bezirk von der Regierung unterdrückt wird. Seine Überzeugungen führen ihn oft in Konflikt mit den anderen, da er bereit ist, radikale Maßnahmen zu ergreifen, um Veränderungen herbeizuführen.
Koki Suido – Der rationale Denker
Koki ist das analytische Gegenstück zu Shuta und Ran. Als Sohn eines hochrangigen Regierungsbeamten hat er direkten Zugang zu den Geheimnissen hinter Hazard Cast und der Regierung. Er glaubt an Ordnung und Kontrolle, doch seine Loyalität wird auf die Probe gestellt, als er erkennt, dass das System, dem er vertraut hat, weit mehr verbirgt, als er dachte.
Tokyo 24th Ward setzt auf eine Mischung aus High-Tech-Thriller, Mystery und Drama, was für ein spannendes Storytelling sorgt. Jeder der Hauptcharaktere repräsentiert eine andere moralische Perspektive, und der Anime fordert die Zuschauer aktiv auf, sich in die Dilemmata der Charaktere hineinzuversetzen.
Während die ersten Episoden einen starken Fokus auf die Einführung der Welt und Charaktere legen, nimmt das Tempo bald stark zu. Besonders die Entscheidungen, die die Protagonisten treffen müssen, werden in dramatischen Momenten inszeniert, oft mit einem Countdown, der den Druck auf sie erhöht.
Es gibt Momente, in denen sich der Anime Zeit nimmt, um philosophische Fragen über Freiheit vs. Sicherheit, Technologie vs. Menschlichkeit zu erörtern. Während das Konzept faszinierend ist, können manche Szenen etwas überladen mit Erklärungen wirken.
CloverWorks liefert eine beeindruckende visuelle Präsentation. Die neonfarbenen Lichtspiele des 24. Bezirks und die futuristische Architektur sind ein echter Hingucker und erinnern an Cyberpunk-Ästhetik.
Die Action-Szenen sind dynamisch und gut choreografiert, doch leider gibt es in manchen Episoden schwankende Animationsqualität, was gelegentlich die Immersion stört. Besonders in späteren Episoden scheint das Budget nicht konstant hoch zu bleiben.
Der Soundtrack von Tokyo 24th Ward ist ein echtes Highlight. Elektronische Beats und orchestrale Tracks verstärken die Atmosphäre und geben der Serie ein einzigartiges Klangbild.
Das Opening „Paper Sky“ von Survive Said The Prophet ist ein kraftvoller, emotional aufgeladener Song, der perfekt die Spannung der Serie einfängt.
Das Ending „255,255,255“ von Janushi ist hingegen ein ruhiges, fast hypnotisches Lied, das die philosophische Natur des Animes unterstreicht was bei Anime meistens der Fall ist.
Auch die japanische Synchronisation ist hervorragend. Besonders Junya Enoki (Shuta), Yuma Uchida (Ran) und Kaito Ishikawa (Koki) bringen die Emotionen ihrer Figuren glaubwürdig rüber.
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Es gibt bisher keine deutsche Synchronistation
Tokyo 24th Ward ist ein ambitionierter Anime, der einige sehr interessante moralische und gesellschaftliche Fragen aufwirft. Besonders die Idee einer überwachenden KI und die verschiedenen Perspektiven der Hauptcharaktere machen die Serie spannend.
Allerdings gibt es einige Schwächen in der Erzählweise. Während die ersten Episoden extrem fesselnd sind, wird die Geschichte gegen Ende etwas chaotisch. Manche Handlungsstränge werden nicht zufriedenstellend aufgelöst, und die finale Episode fühlt sich überhastet an.
Tokyo 24th Ward ist ein visuell eindrucksvoller und thematisch tiefgründiger Anime, der mit seiner dystopischen Atmosphäre und seinen moralischen Dilemmata überzeugt. Trotz einiger erzählerischer Schwächen bleibt die Serie ein empfehlenswertes Werk für Fans von Science-Fiction mit gesellschaftskritischem Unterton.
PROS:
✅ Fesselnde moralische und ethische Fragen
✅ Einzigartiges Sci-Fi-Setting mit Cyberpunk-Ästhetik
✅ Spannende Charakterdynamik zwischen den drei Hauptfiguren
✅ Starke musikalische Untermalung und gutes Voice Acting
CONS:
❌ Inkonsistente Animation in späteren Episoden
❌ Story wird gegen Ende etwas chaotisch
❌ Manche Konzepte hätten mehr Erklärungszeit verdient
Gesamtwertung: 6,5/10